Mythos Auto: Was stimmt und was nicht über gängige Automythen?
Autos sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie bieten nicht nur Mobilität und Freiheit, sondern sind auch Gegenstand vieler Mythen und Legenden. Diese Mythen ranken sich oft um Technologie, Leistung, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Fahrzeugen. Doch welche davon sind wahr und welche sind lediglich urban myths? In diesem Artikel nehmen wir einige der bekanntesten Automythen unter die Lupe und klären, was wirklich dahintersteckt.
Mythos 1: Teures Öl ist immer besser
Ein weit verbreiteter Glaube ist, dass hochwertiges, teures Motoröl sofort bessere Leistung und längere Lebensdauer für das Fahrzeug garantiert. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die Qualität des Öls variieren kann, jedoch nicht immer in direktem Zusammenhang mit dem Preis steht. Wichtiger ist, dass das gewählte Öl den Spezifikationen und Anforderungen des Herstellers entspricht. Das bedeutet, dass man nicht zwingend zu den teuersten Produkten greifen muss, solange man Motoröle wählt, die für das eigene Fahrzeug geeignet sind. Oft erfüllen auch günstigere Marken die geforderten Standards.
Mythos 2: Im Winter muss man die Batterie stets aufladen
Ein weiterer verbreiteter Mythos ist, dass man die Autobatterie im Winter unbedingt regelmäßig aufladen muss, um Pannen zu vermeiden. Zwar ist die Kälte tatsächlich ein Feind der Batterieleistung und kann zu Schwierigkeiten beim Start des Motors führen, aber die regelmäßige Aufladung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Es ist oftmals ausreichend, das Auto regelmäßig zu fahren, da die Lichtmaschinen während der Fahrt die Batterie wieder aufladen. Wenn das Fahrzeug über längere Zeit ungenutzt bleibt, kann es dennoch sinnvoll sein, die Batterie zu überprüfen oder mithilfe eines Ladegerätes in Stand zu halten.
Mythos 3: Benzin mit einer höheren Oktanzahl verbessert die Leistung
Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist jedoch irreführend. Die Oktanzahl gibt an, wie widerstandsfähig das Benzin gegenüber Klopfen ist - eine Verbrennungsstörung im Motor. Fahrzeuge, die für Normalbenzin ausgelegt sind, profitieren nicht von einem hochoktanigen Kraftstoff, da dieser nicht die Leistung steigert. Ein zu hoher Oktangehalt kann sogar zu einer verringerte Effizienz führen. Nur motorisierte Fahrzeuge, die ausdrücklich für Hochoktan-Kraftstoffe entwickelt wurden, können in der Tat von einem entsprechenden Sprit profitieren.
Mythos 4: Die Farbe des Autos beeinflusst die Versicherungskosten
Viele Menschen glauben, dass die Farbe des Autos die Kosten für die Kfz-Versicherung beeinflusst. In Wirklichkeit ist dies jedoch nicht der Fall. Versicherungen bewerten Fahrzeuge aufgrund von Faktoren wie Modell, Baujahr, Motorleistung und Fehlerstatistiken, nicht jedoch aufgrund der Farbe. Natürlich kann eine leuchtende Farbe wie Rot die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dadurch das Risiko für Diebstähle erhöhen, was letztlich die Kosten betragen kann. Aber die reine Farbauswahl hat keinen direkten Einfluss auf die Versicherungskosten.
Mythos 5: Man soll die Reifen zum Tanken immer aufpumpen
Ein oft gehörter Rat besagt, dass Autofahrer die Reifen im Zusammenhang mit dem Tanken aufpumpen sollten, um beim Tanken eine höhere Effizienz zu erzielen. Dies ist jedoch nicht korrekt. Reifen sollten regelmäßig auf den optimalen Druck geprüft werden, da ein korrekter Reifendruck entscheidend für die Sicherheit und den Kraftstoffverbrauch ist. Es ist jedoch nicht notwendig oder sinnvoll, die Reifen nur zum Tanken zu pumpen. Vielmehr sollte man sich an die Reifendruckempfehlungen des Herstellers halten und die Reifen regelmäßig überprüfen, um die beste Leistung zu gewährleisten.
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Mythos 6: Ein "Einlaufen" des Motors ist notwendig
Früher galt die Regel, dass ein neuer Motor "eingefahren" werden müsse, um optimale Leistung auszuschöpfen. Heutzutage haben sich die Fertigungstechnologien jedoch so verbessert, dass die meisten modernen Motoren nicht mehr eingeölt werden müssen. Der Großteil der Hersteller empfiehlt in der Tat, dass das Fahrzeug in den ersten paar Tausend Kilometern moderat behandelt werden sollte, um etwaige Abnutzungen in der ersten Phase der Nutzung zu minimieren. Komplette Ruhephasen für die Motoren gehören der Vergangenheit an; ein kontinuierliches Fahren in verschiedenen Drehzahlbereichen fördert das Einfahren.
Mythos 7: Allradantrieb ist immer besser
Der Glaube, dass Allradantrieb in jeder Situation überlegen ist, ist ebenso weit verbreitet wie falsch. Zwar bietet Allradantrieb in bestimmten Fahrbedingungen - wie bei Schnee, Eis oder im Offroad-Bereich - Vorteile, jedoch können solche Systeme auch Nachteile bergen. Fahrzeuge mit Allradantrieb haben oft einen höheren Kraftstoffverbrauch aufgrund des zusätzlichen Gewichts und der erhöhten Komplexität in der Antriebstechnik. Für alltägliche Fahrten auf asphaltierten Straßen ist ein herkömmlicher Antrieb in der Regel ausreichend und bietet meist eine bessere Effizienz.
Mythos 8: Fahrzeuge müssen nach einer bestimmten Zeit oder Kilometerleistung ersetzt werden
Die Annahme, dass Autos nach einer bestimmten Zeit oder Kilometerleistung ersetzt werden sollten, ist ebenfalls ein Mythos. Viele moderne Fahrzeuge sind so konstruiert, dass sie problemlos 200.000 km oder mehr erreichen können, wenn sie ordentlich gewartet werden. Ein regelmäßiger Ölwechsel, die Überprüfung der Bremsen und andere Wartungsarbeiten sind entscheidend, um die Lebensdauer eines Autos zu verlängern. Auch klärte die lange Überlegungszeit hinsichtlich der Entsorgung und Verwendung von Ressourcen hat den Gedanken hervorgebracht, dass ein neues Auto auch eine umweltfreundliche Entscheidung ist.
Mythos 9: Motorwärme ist der Hauptgrund für Überhitzung
Ein gängiger Mythos ist, dass Motoren aufgrund ständiger Omnipräsenz von Wärme überhitzen. In Wirklichkeit spielen viele Faktoren eine Rolle bei einer Motorüberhitzung, darunter das Kühlmittelniveau, die Qualität des Kühlmittels, defekte Wasserpumpen oder Thermostate und das Kühlsystem im Allgemeinen. Eine regelmäßige Wartung und Kontrolle des Kühlsystems können dazu beitragen, Überhitzung zu vermeiden. Das bedeutet, dass Autofahrer die Temperaturanzeigen im Blick behalten und nicht übermäßig auf die Temperatur achten sollten.
Mythos 10: Hybrid- und Elektroautos sind immer umweltfreundlicher
Obwohl Hybrid- und Elektrofahrzeuge viele Vorteile bieten und oft als die umweltfreundlichere Wahl angesehen werden, ist der Mythos, dass sie immer die beste Option für die Umwelt sind, nicht korrekt. Die Umweltfreundlichkeit hängt stark von der Herstellungsweise der Fahrzeuge, den verwendeten Materialien und der Art der Energiegewinnung ab, die für das Laden der Elektroautos verwendet wird. In Regionen, in denen der Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, kann die Umweltbilanz eines Elektroautos deutlich schlechter ausfallen als der eines modernen Verbrennungsmotors.
Fazit
Die Welt der Automythen ist reichhaltig und vielfältig. Viele dieser Mythen sind überholt oder basieren auf Missverständnissen. Um als verantwortungsbewusster Autofahrer zu agieren, ist es wichtig, die Fakten zu kennen und sich nicht von Mythen oder Gerüchten beeinflussen zu lassen. Das Verständnis moderner Fahrzeugtechnologien und die Grundlagen der Fahrzeugwartung helfen nicht nur, Kosten zu sparen, sondern auch die Sicherheit und die Umwelt zu berücksichtigen. Setzen Sie sich daher mit fundierten Informationen auseinander und hinterfragen Sie gängige Meinungen zu Automythen.
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